archaeology

No, I'm not an archaeologist...

I took some archaeology classes while I studied to become a history teacher, helped at an excavation (Villa Borg)  in my holiday and spend a lot of time reading archaeological publications and visiting museums. But that's it.
So I would rather consider myself a craftsperson with a strong interest in archaeology...

In Germany we have a term for someone like this: Archäotechniker (archaeo-technician).

 
Archäotechnik - was ist das denn?

bäuerliche Kleidung nach Funden und
Abbildungen aus dem späten 15. Jh.
Diese Frage hat Wulf Hein schön beantwortet:


"WAS IST ARCHÄOTECHNIK?
Viele der grundlegenden und wichtigsten menschlichen Erfindungen, ohne die unsere heutige Zivilisation keine Sekunde lang funktionieren würde, wie etwa das Herstellen und Benutzen von Werkzeugen, die Entwicklung des Rades oder die Zähmung des Feuers sind in der Steinzeit gemacht worden.


Archäotechnik versucht, diese handwerklichen Fähigkeiten unserer Vorfahren auf der Grundlage wissenschaftlicher Experimente nachzuvollziehen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. ..."


Nun beschäftige ich mich nicht ausschließlich mit der Steinzeit, aber ansonsten passt die Definition prima.




Mein Schwerpunkt ist die Textilherstellung: Ich fertige Kleidungsstücke und Ausrüstungsgegenstände an mit dem Ziel, diese dann im Rahmen von Museumsveranstaltungen, Ausstellungen und Tagungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dabei entstehen  meist sogenannte Lebensbilder - ganze Kleidungs-Ensembles, die auf Grundlage von archäologischen Funden, zeitgenössischen Abbildungen und Schriftquellen dem Museumsbesucher ein lebendiges Bild der Vergangenheit vermitteln können.

Beim Anfertigen und Tragen der Kleidungsstücke lassen sich oft Einblicke gewinnen, die bei der Beantwortung wissenschaftlicher Fragestellungen helfen können. So ist neben der Vermittlung  in Museen die Zusammenarbeit mit der archäologischen Forschung Ziel der Archäotechnik. Ein reger Austausch mit Archäologen und anderen Archäotechnikern ist daher wichtig. Zu diesem Zweck bin ich z.B. Mitglied in der EXAR , der Europäischen Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie, besuche regelmäßig Fachtagungen (u.a. EXAR-Tagungen, NESAT) und bin im Archeoforum aktiv.

Vor jeder praktischen Arbeit kommt die theoretische... Oft genug macht die Recherche einen Großteil der Arbeit aus: In den seltensten Fällen habe ich als Vorlage ein vollständig erhaltenes Original, weitaus häufiger handelt es sich um viele kleine Fragmente. Das können z.B. kleine an Metall ankorrodierte Textilreste sein, die erst im Zusammenhang mit der Lage des erhaltenen Trachtschmucks und zeitgenössischen Abbildungen und Beschreibungen einen Rekonstruktionsvorschlag möglich machen.

Eine große Hilfe bei der Recherche ist die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky (Stabi) mit ihren zahlreichen Fachbibliotheken, allen voran die Departmentbibliothek Kulturgeschichte und Kulturkunde. Wenn sich in deren Beständen ausnahmsweise mal ein Buch nicht findet, gibt es ja zum Glück die Fernleihe...